
Das Forschungsprojekt Post-Exil:Trans untersucht die Übersetzungsaktivitäten ehemaliger Exilierter von 1945 bis 1960 und knüpft thematisch an das Vorgängerprojekt Exil:Trans (2019–2022) an, das die Lebens- und Arbeitswege von 350 Übersetzer:innen im Exil während der NS-Zeit dokumentierte. Aufbauend auf den Ergebnissen von Exil:Trans widmet sich Post-Exil:Trans der Frage, wie die Erfahrungen des Exils die Übersetzungskulturen und Transformationsprozesse der Nachkriegsgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz prägten. Der Fokus liegt auf den translationalen Dynamiken der Nachkriegszeit, darunter literarische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Übersetzungsprozesse sowie die transkulturellen Verflechtungen und Wechselwirkungen, die diese prägten. Mit einer multidirektionalen Perspektive analysiert das Projekt die Komplexität der Übersetzungspraktiken, die oft transnationale und translokale Charakterzüge aufweisen, sowie die Auswirkungen von Exil, Krieg und Kaltem Krieg auf diese Prozesse. Post-Exil:Trans trägt zur Übersetzungsgeschichte bei, indem es die Rolle von Übersetzer:innen als kulturelle Akteure beleuchtet und ihre Bedeutung für die Transformation der deutschsprachigen Nachkriegsgesellschaften sichtbar macht.